Der Zürcher Maler Walter Haymann gründete die Nachlass-Stiftung im Jahr 2010. Die Stiftung ist im Handelsregister mit Sitz in Zürich eingetragen und nicht gewinnorientiert.
Als Künstlerstiftung bezweckt sie prioritär den Erhalt, die Pflege und Bekanntmachung des künstlerischen Werkes des Stifters. Die Stiftung bezweckt sekundär die Förderung und finanzielle Unterstützung der Schweizer Maler- und Bildhauerkunst, mittels Preisverleihungen oder auch Atelier-Stipendien, Werkbeiträgen, Ankauf von Werken und Beiträge an Ausstellungen von Schweizer Künstler*innen im In- und Ausland.
Der Stiftungsrat besteht zurzeit aus 3 Mitgliedern:
Von September 2023 bis Februar 2024 fanden in den ehemaligen Wohnräumen Walter Haymanns drei Ausstellungen statt. Zeitgenössische Positionen werden dabei in Verbindung mit dem Haus, so wie Walter Haymanns Werk gesetzt. Die Ausstellungen wurden kuratiert von Adrian Schär und Selina Zürrer.
Die Veranstaltung kann für Archivierungs-, Bildungs- und
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Werk
Walter Haymann malte expressionistische, farbstarke Ölbilder und Pastellzeichnungen. Er hinterlässt ein grosses Werk mit über 3000 Bildern in unterschiedlichen Formaten, der Grossteil davon ist auf Graukarton gemalt.
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Er verstand sich selbst als Stilllebenmaler und so finden sich auch viele Blumen-und Objektstillleben seinem Werk, neben Landschaftsbildern. Stilistisch war er geprägt von seinem Lehrer Ernst Gubler und seinem Vorbild Paul Cézanne. Spürbar ist auch der Einfluss der Fauvisten in seiner Farbsprache.
In jungen Jahren gehörte Haymann der Künstlergruppe «Der Ring» an und nahm an Gruppenausstellungen der «Jungen Zürcher Künstler» im Kunsthaus Zürich und im Helmhaus in Zürich teil.
In seinem Frühwerk überwiegen noch Leinwandbilder mit einer tonalen, weniger intensiven Farbgebung. Er entwickelte sich hin zu einem plastizierendem Umgang mit der Farbe. Seine Bilder entstanden oft im Atelier nach Pastellskizzen oder Fotos, die er vor Ort anfertigte.
Auszug einer Würdigung von Johannes Zürrer, einem Schüler Haymanns:
«...die Bildinhalte gehen von der gesehenen Realität aus. Dabei geht es bei Walters Bildern aber nicht um eine vordergründige Abbildung der Realität. Mit dem Erfassen der Essenz des Gesehenen, schafft er mit malerischen Mitteln – also mit Form und Farbe – eine neue Wirklichkeit. Er bediente sich dabei einer speziellen Technik. Er mischte die Farbe so lange bis sie der, durch einen kleinen Ausschnitt betrachteten, objektiv gesehenen Farbe entsprach. Damit ergab sich durch die Flächigkeit der Farben eine spezielle Raumwirkung.»
Gerne nehmen wir Ankaufsanfragen per Mail entgegen. Den Werkkatalog von Walter Haymann finden Sie unter: kleio.com
Biografie
Walter Haymann wird am 21. Dezember 1926 in Zürich in eine jüdische Familie geboren. Sein Vater ist der Zahnarzt Detmar Haymann, seine Mutter ist Erna Haymann, geb. Weil, eine Musikerin. Sie unterrichtet Gesang und spielt Klavier.
1937 stirbt seine 2 Jahre ältere Schwester Trudi. Ihr Tod wird Walter Haymann noch lange beschäftigen.
1945 schliesst Haymann die Matura in Zürich ab. Anschliessend studiert er an der Kunstgewerbeschule Zürich bei Ernst Gubler, Heinrich Müller und Johannes Itten.
1947 reist er nach Paris für weiterführende Studien an der Académie de la Grande Chaumière u.a. bei Othon Friesz.
1948 lebt und malt Haymann während einem längeren Studienaufenthalt in Arles in der Provence.
1949 kehrt er nach Paris zurück für weitere Studien an der Académie de André Lhote und nimmt an der Gruppenausstellung «Junge Zürcher Künstler» im Kunsthaus Zürich teil.
1950 leistet Haymann einen Arbeitseinsatz im Kibbuz Nachschonim in Israel, zwei Jahre nach dessen Gründung.
1953 wird Haymann Mitglied im Künstlerkreis «Der Ring». Die Gruppe vereinigte viele ehemalige Schüler*innen von Ernst Gubler. Der Zusammenschluss entstand nicht durch formale oder inhaltliche Gemeinsamkeiten, sondern aus Protest gegen ihren Ausschluss von der Jahresausstellung für Junge Zürcher Künstler. Zudem verstanden sie sich als Gegenbewegung der Künstler*innen Gruppen «die Abstrakten» und «die Informellen» in Zürich. Der Ring bestand aus 20 Mitgliedern u.a. den Freunden Haymanns, Walter Hess, Hans Josephsohn, Felix Kohn wie auch die Künstlerinnen Carlotta Stocker und Susi Guggenheim-Weil.
1955 nimmt Haymann an der Gruppenausstellung «Der Ring» im Helmhaus Zürich teil.
1956 reist Haymann für einen einjährigen Studienaufenthalt nach Sizilien und nimmt an der «Schweizer Kunstausstellung» in der Messe Basel teil.
1958 hat Haymann eine Einzelausstellung im Strauhof, Zürich mit Bildern und Zeichnungen und er absolviert die Ausbildung zum Zeichenlehrer an der Kunstgewerbeschule in Zürich. Darauf folgen Anstellungen im Internat Glarisegg, an der AKAD Zürich, sowie an der MARS Zürich.
1960 nimmt Haymann an der Gruppenausstellung «Der Ring» Bildhauer und Maler Zürich I. im Museum Allerheiligen, Schaffhausen teil.
1966 nimmt Haymann teil an der Gruppenausstellung «Zürcher Künstler» in der Messe Basel.
1970stellt Haymann in der Galerie Burgdorfer-Elles in Zürich aus.
1984 heiratet er Irene Keller, die aus Krakau stammt und die er bereits seit 1959 kennt. Sie unternehmen viele gemeinsame Reisen nach Italien, Frankreich, Griechenland, Israel.
1987 stellt Haymann in der Galerie Baumberger in Zürich aus.
1995 trifft Haymann den Galeristen Rudolf Maag, es folgt eine Ausstellung in Maags «Gallaria Chesina» in Sils. Von da an vertritt Rudolf Maag Haymann in Sils, es finden jährlich Ausstellungen mit Haymanns Werken statt.
1996stellt Haymann in der Galerie zum weissen Wind in Zürich aus.
2003 stellt Haymann im Turm des Polenmuseums in Rapperswil aus.
2010 gründet er die Walter Haymann-Stiftung in Zürich.
2011 stirbt Walter Haymann am 23.12.2011 in Zürich.